SPD Mitte

Kreisdelegiertenversammlung – Digitales Antragsbuch

A18/II/2019 Brücke über den Landwehrkanal

AntragstellerInnen:

01/05 Tiergarten-Süd

Der Landesparteitag möge beschließen:

Brücke über den Landwehrkanal

Die sozialdemokratischen Mitglieder des Abgeordnetenhauses und des Senats werden aufgefordert, darauf hinzuwirken, dass eine kreuzungsfreie Verbindung für Fußgehende und Radfahrende über den Landwehrkanal und die Autostraßen Schöneberger- und Reichpietsch-Ufer (zwischen Gleisdreieck- und Tilla-Durieux-Park) geschaffen wird.
Dazu soll
1. ein Planungswettbewerb ausgerichtet werden
2. die erforderliche Finanzierung - unter Berücksichtigung hierzu bereits getätigter Rückstellungen - in die Haushaltsplanung aufgenommen werden.
Insbesondere eine Verwendung der Gelder für den ökologischen Ausgleich soll dabei geprüft werden, da diese bis 2020 ausgegeben sein müssen.
 
Begründung:
Für viele Zufußgehende und Radfahrende, die vor allem im Berufsverkehr zwischen Gleisdreieckpark und Potsdamer Platz unterwegs sind, bildet die Überquerung des Landwehrkanals ein echtes Hindernis. Sie erfordert einen Umweg entlang des Schöneberger Ufers zur Köthener Brücke und zurück am Reichpietschufer zum Tilla-Durieux-Park. Die Bushaltestelle des M 29 am Schöneberger Ufer bildet ein Nadelöhr, in dem sich die wartenden und zusteigenden Zufußgehenden und die in beiden Richtungen Radfahrenden auf dem nur 2,5m breiten Gehweg gefährlich nahe kommen. Wegen des starken Verkehrs auf der Straße wagen es nur wenige Radfahrende, auf die Fahrbahn auszuweichen. Ein weiteres Gefahrenelement ist die Querung der Köthener Brücke. Die Fußgängerampel führt nur auf die nördliche Brückenseite. Die vielen Radfahrenden, die diesen Fußgängerübergang nutzen, mogeln sich auf der Brücke auf die südliche Fahrbahn, um in Richtung City weiter zu fahren. Auf der Seite des Reichpietschufers geraten sie dann in gefährlicher Weise zwischen Zufußgehende und abbiegende Autos.
Aus der Bauzeit des Gleisdreieckparks gab es eine (mittlerweile obsolete) Planung für eine Brücke über den Landwehrkanal, die die beiden Parks verbinden sollte. Die Brücke ist auch noch im geltenden Flächennutzungsplan ausgewiesen. Dafür wurden 2,5 Mio € als Beitrag für ökologische Ausgleichsmaßnahmen eingesammelt und bei einer Stiftung hinterlegt.
Im März 2019 fasste das Stadtteil-Forum Tiergarten Süd den Beschluss, auf Verwaltung und Politik einzuwirken, die 2014 aufgegebenen Überlegungen zum Bau einer Brücke wieder aufzunehmen, um hier Abhilfe zu schaffen.
Auch wenn (insbesondere wegen des Streckenverlaufs der Bahntrassen, welche sich unter den Grünanlagen befinden und den Landwehrkanal unterqueren) ein Brückenbau seinerzeit aus Kosten- und Sicherheitsgründen nicht weiterverfolgt wurde, kann dies kein Grund sein, auch heute – bei einer veränderten Straßen- und Verkehrspolitik zugunsten der Fußgehenden, Radfahrenden (und des ÖPNV) - noch vor dieser wichtigen Baumaßnahme zurückzuschrecken.
Die anvisierte Lösung dient gleichzeitig der Anbindung des Potsdamer Platzes an die Radschnellverbindung 6 (Teltowkanalroute) und damit des Radfernwegs Leipzig – Berlin.
Andere Hauptstädte wie zum Beispiel Kopenhagen zeigen, wie sinnvoll – auch teure – Infrastrukturmaßnahmen zugunsten der Fußgehenden und Radfahrenden sind.

Beschluss

Annahme

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